Mittwoch, 15. April 2015

Saison ist nie vorbei

Was macht denn nun der auf Asphalt gestrandete Eisreisende? Schlange stehen vor der Arktis! Ist doch klar, oder.

Natürlich bin ich auf der Suche nach Schnee und Eis. Nach Ostern bis in den Harz. Es war so ziemlich die letzte Chance. Inzwischen schossen da schon wieder Motorräder in Schräglage durch die Kurven. Ich mußte bis auf die Höhen in Nachbarschaft zum Brocken, um noch etwas Schnee zu finden. Herrlich. Ich liebe diese leuchtenden Schneelandschaften. 

Auch Schneereste im Harz können mich verzücken...

Aber überall lief das Wasser kräftig aus ihnen heraus. Das Leuchten versickerte in den Straßengräben.
Ein deutliches Zeichen, daß die Saisons wechseln und ich mich anderswo auf die Suche begeben muß. In Goslar, nicht so weit vom Brocken entfernt, war ich schnell fündig. Gleich mehrfach.

Samstag, 28. März 2015

Über Horizonte und zurück

Ich habe ausgeschlafen :-)  Ja, die Umstellung zurück zu Zivilisationsgedränge, Werbemüll und Asphalt, und zurück zu Nachrichten (meist nichts Gutes drin), Briefkasten (auch kaum besseres drin) und Selber-kochen-müssen, das dauert immer eine Weile. Ich merke zwar einen Gewöhnungseffekt nach schon vielen dieser Wechsel. Aber der Weg andersherum, also raus aus all dem und Hineingesprungen in meine geliebten (Polar-)Landschaften, das geht immer ganz einfach. Keine Frage also, wo mein wirkliches Zuhause ist.

Im Zentrum von Stanley

Die letzte Fahrt der Antarktissaison führt uns oft über die Falklandinseln. Danach geht es nur noch zum Hafen wo ich von Bord gehe, was dieses Mal Montevideo war. Die Falkland Inseln als Stop davor, das ist noch einmal wundervolle Natur, aber auch schon ein sanfter Übergang zur oben umrissenen Welt.

Samstag, 14. März 2015

All you can eat

Das Meer direkt nördlich von Elephant Island war aufgewühlt, von weiß schäumenden Flecken überzogen und sah aus als würde es kochen. Beim Näherkommen sehen wir scharfrandige Rückenflossen die Wasseroberfläche durchschneiden. Hundertfach! Noch näher herangekommen, hören wir die fauchenden Atemgeräusche. Vor uns kreisen weit über hundert, vielleicht sogar zweihundert Finnwale in Gruppen durch das Wasser.

Finnwale durchpflügen das Meer nördlich von Elephant Island.

Rund um uns faucht es aus den Atemöffnungen der Wale.

Wir tuckern ganz langsam mit dem Schiff ins Geschehen hinein. Rundum sprudelt und faucht es aus dem Meer heraus. Manchmal weiß ich nicht mehr wo ich zuerst hinschauen soll. Ich mache ein paar Fotos, weiß aber, daß diese Szenerie nicht einzufangen ist. Dann lege ich die Kamera zur Seite und genieße nur noch.

Dienstag, 10. März 2015

Die Saison geht zu Ende - mit Eis geht es weiter.

Die letzte Reise der Saison. Das sind immer gemischte Gefühle. Einerseits Freude, daß es geschafft ist. Auch Freude, daß keiner vom Team, von der Mannschaft und natürlich keine Passagiere wirklich ernsthafte Unfälle hatten.
Die Evakuierung der Passagierin, die sich einen Arm gebrochen hatte, habe ich glaube ich gar nicht mehr zu Ende erzählt. Am letzten Tag der Reise, bevor wir nordwärts in die Drake Passage gefahren sind, gab es endlich passendes Flugwetter. Sie ist in Punta Arenas in Behandlung gewesen und das ist alles gut verlaufen.
Große Freude über das Saisonende natürlich auch, weil ich dann endlich Freunde wiedersehen kann. In den meisten Fällen ist das wieder mit Reisen verbunden. Das jedoch ohne Expeditionscharakter.
Meinen Bruder werde ich besuchen, an der Mosel. Was macht man so an der Mosel? Natürlich Weinbau. Ich freue mich auf die Verkostung seiner neuen Weine. Und ganz besonders auf seinen Portwein und den Sherry. Ja, richtig gelesen. Portwein und Sherry von der Mosel, hergestellt nach original Solera-Verfahren. Weil eh einige fragen werden: www.weingut-sanders.de
Wandern in den Alpen, eine Woche von Hütte zu Hütte in einer der höheren Alpenregionen, habe ich auch geplant. Ich freue mich sehr darauf. Herrlich klärend im Kopf. Und wenn es paßt, immer mal wieder kleinere Touren.

Gletscherfront in Neko Harbour.

Da sind aber auch noch andere Gefühle zum Ende der Saison.

Samstag, 7. März 2015

Es geht auch anders

Wertschätzung wirkt Wunder. Wertschätzung, die nicht künstlich sondern authentisch klingt.

Wir hatten eine japanische Gruppe an Bord. Für mich DAS Highlight der Saison. Japaner, die per Schiff eine Weltumfahrung unternehmen, 97 Tage lang. Für eine zusätzliche Tour in die Antarktis hatten sie unser Schiff gechartert. Eine relativ kurze Fahrt – abgesehen von der Zeit in der Drake Passage nur drei Tage mit Anlandungen und Zodiacfahrten in der Antarktis. Zum Abschluß der Tour haben sie alle gejubelt. Ein sehr berührender Moment. Davon gab es einige in den wenigen Tagen.

Bei meinem ersten ganz kurzen Kontakt mit Japan, das heißt mit Japanern, im vergangenen Jahr als ich meine Arktissaison in Otaru beendet habe, war ich schon beeindruckt. Jetzt nach dieser Fahrt mit der japanischen Gruppe weiß ich, dieses Land und die Menschen dort möchte ich viel näher kennenlernen

Sushi auf der Pacific Venus

Mich beeindruckt die Wertschätzung der Menschen füreinander. Nicht nur was sie mir gegenüber zeigen, sondern wie sie miteinander umgehen. Das ist auch in der Kommunikation erkennbar.

Samstag, 28. Februar 2015

Auch das noch (3) - Es geht noch schlimmer

Die Fragen bisher waren ja eher lustig. Es gibt aber auch Fragen, die stürzen in sich zusammen, so hohl sind die. Da bekommt das Kürzel FAQ plötzlich eine zweite Bedeutung: Foolish American Questions.


"Warum stehen die Pinguine da?"

"Vielleicht weil sie ins Wasser wollen, oder gerade herausgekommen sind", antworte ich mit viel Mühe, anstatt zurück zu fragen: "Warum sitzen sie eigentlich in meinem Boot?" Ich muß dazu sagen, es war nicht seine erste FAQ.

Dann gehen ein paar Pinguine etwas weiter und bleiben wieder stehen. Darauf die nächste Frage des Passagiers: "Warum sind die Pinguine jetzt dahin gegangen?"

Freitag, 27. Februar 2015

So etwas wie "Happy Hour"

Außer uns gibt es noch einige Besucher mehr rund um Heroina und den anderen Inseln der "Danger Islands". Weit elegantere und die meiste Zeit dennoch unauffälligere Besucher als wir es sind.
Leopardenrobben haben ebenfalls ihre Freude an der großen Zahl von Schwimmschülern. Mit unseren Zodiacs, die wie laute schwarze Monster wirken müssen, werden wir von den Adélies relativ nahe geduldet. Die anderen Besucher, die Leopardenrobben, lösen dagegen Panik aus, sobald sie von den Adélies gesichtet werden. Manche jungen Adélies flüchten dann sogar in Spalten ins Innere von Eisbergen oder weniger großen Eisblöcken, andere krallen sich an steile Eisbergflanken.

Junge Adélies verstecken sich vor elegant im Wasser gleitenden "Besuchern".

Ob das Wissen um diese Freßfeinde genetisch verankert ist? Vielleicht ähnlich wie das Wissen, daß das Meer das eigentliche Pinguin-Zuhause ist und der Ort wo es Nahrung gibt. Vielleicht reicht es aber auch, daß die Leopardenrobbe den Schwimmschülern einmal die Zähne in den kräftigen Kiefern zeigt, um die Rollenverteilung klarzustellen: "Du, Pinguin, bist mein Futter!" Zumindest zu einem Drittel ernähren sich die Leopardenrobben von Pinguinen. Krill macht einen weiteren wesentlichen Anteil aus.

Die Leopardenrobbe läßt keinen Zweifel wonach ihr ist...

Dienstag, 24. Februar 2015

Schwimmen lernen rund um Heroina

Die Wettervorhersage für King George Island blieb schlecht. Das würde sich auch am nächsten Tag nicht ändern. Also keine Chance für den Evakuierungsflug.
Aber eine Chance für uns, bis ins Weddellmeer zu fahren. Die Wetterinformationen für den Bereich nordwestliches Weddellmeer waren gut und zum ersten Mal seit Jahren zeigten die Eiskarten, die wir per Satellit abrufen können, offenes Wasser im Weddellmeer. Sogar bis zu den Danger Islands. Damit stand unser Ziel fest: Heroina.

Weddellmeer, Ursprung und Heimat vieler Tafeleisberge.

So viel offenes Wasser im Weddellmeer, eine sehr seltene Chance.

Manche Tafeleisberge sind Kilometer groß.

Adéliepinguine an ihrer "Anlandestelle".

Sonntag, 22. Februar 2015

Gletscherglück

Ein endloses Auf und Ab. Die Drake Passage hat uns zu Beginn der letzten Reise arg zugesetzt. Zwei Tage Stampfen, auf und ab, oft sechs Meter, manchmal auch acht. Ein ganz kleiner Trost, unser Schiff rollt nur minimal. Kleine Flügel, die seitlich unter Wasser ausgefahren werden können, verhindern größere Hin und Her Bewegungen. Ausgerechnet als es zwischen den antarktischen Inseln ruhiger wurde gab es dann einen Unfall. Eine Passagierin ist in der Bar gefallen, hat sich einen Arm kompliziert gebrochen und ein paar Schnittwunden zugezogen. Die Entscheidung des Schiffsarztes lautete "Evakuierung". Das geht nur von King George Island aus, der größten Insel der South Shetland Islands, denn dort gibt es eine Piste für Flugzeuge.
Unser eigentlicher Plan, südwärts bis über den Polarkreis zu fahren, war damit vom Tisch. Zum Glück kann man jetzt rückblickend nur sagen. Wetter- und Eisverhältnisse hätten das meiste von dem Plan vereitelt. Andere Schiffe, die in der Region unterwegs waren, haben entsprechend berichtet.
Tief hängende Wolken verhinderten aber auch den Flug, um die verletzte Passagierin nach Punta Arenas in medizinische Behandlung zu bringen. So waren wir im Tagesumkreis von King George Island gefangen. Genau das hat sich aber als Glück herausgestellt.

Aussicht auf Robert Point, Robert Island.

Dienstag, 10. Februar 2015

Triefnasen wohin man schaut

Diese Fahrt werde ich so leicht nicht vergessen. Und das hat gleich zwei Gründe.
Da ist zum einen das Wetter. Obwohl gerade Anfang Februar, hat das Wetter überwiegend den Eindruck hinterlassen, wir befinden uns bereits im Winteranfang. Das muß auch diesen Eselspinguinen so erschienen sein.

Gut isoliert gegen Eiswind und Schneetreiben.

Während der Anlandung in Yankee Harbour trieb ein eisiger Wind schwere Schneewolken heran. Ohne jeglichen Übergang, die Luft war einfach plötzlich voller Schnee. Schon wieder neuer Schnee. Obwohl an sehr vielen Stellen eh noch überdurchschnittlich viel Schnee vom letzten Winter lag.

Innerhalb von wenigen Minuten ist die Landschaft weiß.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Was ist denn da passiert?

Manchmal sind es die ganz kleinen Beobachtungen, die mich ganz besonders freuen.
Heute zum Ende einer Wanderung habe ich das hier im Schnee gesehen.


Fast so als hätte mich dieses 'Ding' angesehen. Ich bin also näher heran und habe mir genau angeschaut was das 'Ding' wirklich ist bzw. was da passiert ist.
Eine Art Kullerauge am Ende einer weißen Rille im Schnee. 


Sonntag, 1. Februar 2015

Auch das noch (2)

Zur Zeit haben wir wieder Spaß auf dem Dampfer. Eine US-amerikanische Reisegruppe ist gerade von Bord gegangen, eine neue ist gekommen. Ich bin sicher es wird erneut ziemlich arge Gaga-Fragen geben.


Hier eine Auswahl – so eine Art "Best of" der letzten Reise.
(Und in Klammern mögliche Antworten, die ich allzu gerne gegeben hätte.):

"Gibt es zwischen Meereis und Meer denn genug Luft für die Fische zum Atmen?"
(Dann würden sie ja wohl Luftfische und nicht Eisfische heißen.)

"Können Pinguine fliegen?"
(Kommt darauf an mit wieviel Schwung man sie wirft.)

"Gehören Pinguine zu den Fischen?"
(Klar, mit all den Federn müssen sie wohl von den fliegenden Fischen abstammen.)

Wale und Wasser - ob sich das wohl verträgt?

Donnerstag, 29. Januar 2015

Echte Männer? Träume im Eis!

Beim Lesen der alten Expeditionsberichte aus Entdeckerzeiten hat doch jeder die Vorstellung, da waren echte Männer unterwegs. Kerle, die, Eis und Sturm trotzend, versucht haben was die Masse für unmöglich gehalten hat. Wie Shackleton es in seiner oft zitierten (aber auch angezweifelten) Anzeige formuliert hat, als er Mitstreiter für seine berühmt gewordene Antarktisexpedition suchte. "Männer für gefährliche Fahrt gesucht. Geringe Heuer. Bittere Kälte. Lange Monate der absoluten Dunkelheit. Ständige Gefahr. Sichere Rückkehr zweifelhaft. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall." Echte Männer eben, die sich darauf einlassen.

Bettnischen in Base A, Port Lockroy, Antarktis.

Dann finden sich in späteren Berichten und Analysen zu diesen frühen Expeditionen auch liebe Briefe an die Familien zuhause. Briefe, die manchmal von Entbehrungen, oft von Heldentaten und immer von Gedanken an die Lieben zuhause erzählen.

Ist das wirklich alles? Ich kann es nicht mit Sicherheit über diese frühen Expeditionen sagen, aber es gibt Orte, die zeigen: Das ist NICHT alles!


Samstag, 24. Januar 2015

Ich erwähnte ja schon meine Blausucht

Hier kann ich nicht anders, das muß ich zeigen. So wundervolles Blau. Ich hatte nur noch einen Gedanken: Da will ich hineinsteigen.

Das funktionierte aber leider nicht. Dafür hätte es ein großer Eisberg oder Gletscher sein müssen. Es war jedoch nur ein Growler, ein Eisbrocken von der Größe eines Lieferwagens. Die vielen Tunnel und Höhlen waren zu eng, um hineinzusteigen. Statt dessen habe ich ihn mehrfach umrundet - mit Passagieren im Boot.
Die Passagiere verstehen das am Anfang manchmal nicht, aber wenn ich dann glücklich bin und über das Blau und meine Blauerlebnisse erzähle, dann stecke ich sie regelmäßig mit meiner Begeisterung an.

Ist dieser Eisbrocken nicht wunderschön?



Donnerstag, 22. Januar 2015

Eis und heiß

Fast alle Passagiere, die zu uns an Bord kommen kennen Deception Island. Na ja, "kennen" ist zu viel gesagt. Sie kennen den Namen und wollen unbedingt hin.
Erstaunt sind die Passagiere dann oft, wenn wir in die Caldera von Deception hineinfahren, und sie per Durchsage erfahren, daß wir gerade in einen aktiven Vulkan hineinfahren. Da brodelt zwar kein Lavasee, aber an ein paar Stellen dampft es aus dem Boden. Da steigt heißes Wasser aus großer Tiefe bis an die Oberfläche auf. Auch gibt es ein paar Stellen mit Fumarolen. Das sind schwefelige Gasaustritte aus dem Boden.

In Whalers Bay, Deception Island, dampft der Boden.

Vulkan hautnah. Schwefelgeruch beißt empfindliche Nasen.

Sonntag, 11. Januar 2015

Ein Besuch in China

In meinen 25 Jahren mit Polarexpeditionen habe ich gut 20 Antarktis-Stationen verschiedenster Nationen besuchen können, in manchen sogar einige Zeit gelebt. Allen Stationen ist gemein, daß sie einen, sobald man sie betritt, tatsächlich irgendwie in das jeweilige Land befördern. Die chinesische Station Great Wall ist eine der Stationen, die ich gesehen habe und an die ich mich gerne erinnere und wohin ich gerne zurückkehre. Es ist eine der inzwischen vier chinesischen Stationen in der Antarktis. 1999 war ich über zwei Monate auf King George Island und habe Great Wall regelmäßig besucht. Damals war es noch eine kleine Basis. Wundervolles Essen gab es dort. Der Stationsleiter hatte immer wieder dazu eingeladen und anschließend auch zu diversen chinesischen Schnäpsen und Likören. Hochprozentig war das, aber ich habe dennoch sehr gute Erinnerung daran...

Great Wall Station mit Flaggen anderer Nationen mit Staionen
auf King George Island

Gedenktafel zur Stationsgründung

Samstag, 10. Januar 2015

Mönch im Eis


Wir hatten einen Mönch in der chinesischen Chartergruppe. Es wurde erzählt, er werde als ein "lebender Gott" angesehen.
Nach einer unserer Anlandungen hat er dies in den Sand geschrieben.


Om Mani Padme Hum umfaßt die Welt, ihre Entstehung, ihr Dasein mit ihren zwei sich durchdringenden Polaritäten sowie ihr Verlöschen. Das ist das älteste und beliebteste Mantra des tibetischen Buddhismus, als Ausdruck der Haltung des Mitgefühls.

Im Lauf der nächsten Stunde watschelten ein paar Pinguine vorbei. Einer schien sich das Geschriebene genauer anzusehen. Die Wellen der steigenden Flut rollten näher und näher auf den Strand bis schließlich eine das Symbol verschlang.




Freitag, 9. Januar 2015

Noch blauer - und diesmal sogar so gut wie erlaubt

Unglaublich, das war das blaueste Blau bisher. Nicht ganz so geheimnisvoll leuchtend wie bei tief hängenden Wolken, aber BLAU!
Auf einer Scout-Fahrt in Pleneau Bay habe ich diesen Eisberg entdeckt. Dazu genau im richtigen Moment, denn dösend auf einer Eisscholle daneben - langsam treibend - zwei Leopardenrobben. Die haben den Moment, der mich mal wieder in Extase versetzt hat, einfach verpennt. Andererseits, da es hier ihr Zuhause ist, haben sie vielleicht schon soviel blau gesehen, daß dieser Eisberg sie nicht mehr zu besonderer Bewegung motivieren konnte.
Mich schon. Es war einfach blau blau blau. Ich habe den Eisberg auf jeder Tour mit Passagieren mehrfach umrundet. Und sie waren alle begeistert.


Montag, 5. Januar 2015

"Je blauer desto verboten"

Ich finde oft gerade das Verbotene sehr spannend. Und dieses Blau finde ich unwiderstehlich.


Ich bin in der Antarktis schon mal vorn über gefallen weil ich nur auf das Blau in Schneevertiefungen geachtet habe, aber auf nichts anderes. Ein Stein lag im Weg, über den ich dann ausgerutscht bin. Ich bin auch schon in Spalten geklettert, die so blau waren, daß es wie ein Rausch wirkte. Auch bin ich schon durch einen Eisberg hindurchgelaufen, der im antarktischen Winter im Meereis eingeschlossen war. Auf Meereisniveau hatte er einen tunnelartigen Durchbruch. 

Das Blau zieht mich magisch an. Ich bin blausüchtig.




Samstag, 3. Januar 2015

South Georgia (Teil 2) - St. Andrews Bay, Grytviken und Cooper Bay

Hafentag. Wir sind wieder in Ushuaia. Die Weihnachts- und Neujahrsreise ist zu Ende. Es gibt immer wieder mal Passagiere, da besteht einfach sofort wenn sie an Bord kommen eine Verbindung. Das passiert selten. Aber wenn es so ist, dann sind das sehr schöne Fahrten. Die vergangene Fahrt war so eine.
Einen Teil davon haben wir ja auf South Georgia verbracht. Dazu will ich noch ein paar weitere Eindrücke nachreichen. Von den Tieren gab es schon einige Eindrücke. Heute sind es etwas mehr Landschaften. Wobei Landschaften ohne Tiere entlang der Küste so gut wie nicht vorkommen.
South Georgias Kern ist von scharfkantigen Bergen geprägt.

Das Tal oberhalb der St. Andrews Bay zeigt so gut wie alle Merkmale
typischer Glaziallandschaften. Im Hintergrund stauen die zentralen Berge
die Wolken eines aufziehenden Tiefdruckgebietes.