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Samstag, 22. November 2014

Muß immer im Gepäck sein


Meine Erde darf in meinem Reisegepäck auf gar keinen Fall fehlen. Am liebsten hätte ich ja eine mit geologischer Oberflächendarstellung. Gibt es aber leider nicht in so praktischer Ausführung wie diese in meinem Gepäck.


Es gibt die aberwitzigsten Erlebnisse, deshalb bemerke ich besser gleich dazu, daß ich sie nicht für Navigationszwecke einpacke! Halt, halt, wer lacht da. Bei einer Fahrt mit unserem Finkenwerder Kutter "Landrath Küster" sind wir vor ein paar Jahren tatsächlich mal von einem Segler angesprochen worden ob wir ihm helfen könnten, den "richtigen Weg" zu finden.
Klar, kein Problem. Schließlich bestand die halbe Kuttermannschaft aus alten Fischern, die sich allein anhand der Strömungen schon grob in der Nordsee zurechtfinden.
Der Segler verschwand in seinem Boot, kam gleich wieder an Deck, mit einem Shell-Atlas(!) in der Hand, in dem wir ihm doch bitte zeigen sollten wie er jetzt nach Büsum kommt. Und der hat das ernstgemeint.  ...

Zwischenweltzeit

Hallo ihr Lieben,

die meisten von euch glauben mich längst im Eis. Weit gefehlt.
Kalt ist es zwar schon, aber das ist die ganz normale Kälte, die sich gerade über Hamburg legt. Die Heizkörper sind aufgedreht.
Und ich sitze an meinem Schreibtisch…

Die allerletzten Sachen waren gerade in meinen beiden Reisetaschen verstaut. Als nächstes hatte ich "Online Check in" auf meiner Liste stehen. Da klingelte das Telefon. Aus dem Büro in Marseille rief jemand an. Ob ich schon unterwegs wäre, wollte er wissen.
"Nein, aber so gut wie. Alles gepackt, ich checke jetzt gleich ein."
"Gut! Und jetzt NICHT einchecken! Die erste Reise fällt aus."
Erlaubt sich da jemand einen Scherz mit mir?
"Wieso das?" frage ich.
"Es gibt ein technisches Problem mit dem Schiff. Die erste Reise fällt aus."
"Was für ein Problem?" frage ich nach.
"Ein technisches Problem."
"Nein, die sind nicht etwa auf Grund…" schießt es mir durch den Kopf und über die Zunge.
"Ja, auf Grund gelaufen. Aber jetzt wieder auf dem Weg… Das Schiff muß zuerst überprüft werden… Gesetzlich vorgeschrieben..."

Nach einer Viertelstunde rufe ich in Marseille an. Ich habe immer noch den Gedanken, da könnte jemand einen üblen Streich spielen wollen.
Kein Streich. Ich bekomme die Bestätigung.

Was ist das denn? 
Ich habe mein Gepäck so gut wie in den Händen. Fertig, loszufliegen.
Nö, Du kannst zuhause bleiben.
Das fühlt sich schräg an.
So kurz vor den Abreisen fühlt es sich immer schon an, wie unterwegs zu sein. 

Ich fühle mich gerade wie zwischen zwei Welten. Physisch noch zuhause, aber längst nicht mehr wirklich hier. Auf dem Weg aber auch nicht…
Seit dem gab es keine substantiell neuen Informationen.

Dieser erste Anfang einer Blogseite ist ein Ergebnis der Zwischenweltzeit. Hier auf dieser Seite werdet ihr die Photos (ja ich stehe dazu, dieses Wort gehört mit "Ph" geschrieben – für mein Wohlsein) und Berichte finden, die ich sonst per Email geschickt habe. Photos wird es häufig geben, oft nur mit sehr kurzem Kommentar. Und dann hin und wieder etwas ausführlichere Berichte. Das alles ist natürlich wie immer von der Satellitenverbindung abhängig.

Ein paar Tage habe ich jetzt also noch. Zur "Zwischenwelt" gehört natürlich auch noch weitere Vorbereitung für die Saison. Auch das irgendwie schräg, denn ob die Zeit bezahlt wird ist noch völlig offen. Wenig offen ist dagegen die Informationspolitik der Reederei. Ganz offen jedoch die Forderung, daß wir natürlich "Stand by" sind und natürlich die Zeit ausschließlich im Sinne der Reederei nutzen. Also für Vorträge, zusätzliche Recherchen, Hintergrundinformationen und so weiter. Und berichten sollen wir jetzt auch, wie wir die Zeit nutzen. Das kam heute per Email. Da spare ich mir an dieser Stelle besser einen Kommentar. Sonst fängt es gleich im ersten Eintrag dieses Blogs damit an, was im Titelbild steht: "… und hin und wieder mal was schief rücken."

Hintergrundinformationen – ja die hätte ich auch gerne.

Ich werde berichten wie es weitergeht.