Donnerstag, 11. Dezember 2014

Wasserscheue Pinguine? Oder fliegen Wale einfach besser?

Über diese Fragen muß ich schreiben, es geht nicht anders.
Wir haben eine amerikanische Reisegruppe an Bord. Auch diese, wie jede andere vorher, sorgt für Heiterkeit im Expeditionsteam. Eine besondere Art von Heiterkeit. Die fängt mit offenstehendem Mund und weit aufgerissenen Augen an. Stiller Ausdruck von "Nein, das glaube ich jetzt nicht!" Auslöser ist immer eine Frage. Fragen einiger unserer US-Gäste, die wie plötzlich aufreißende Gletscherspalten auf uns wirken. Man möchte dann eigentlich geradewegs in so eine Spalte hineinspringen, um der Situation zu entgehen. Oder sich wenigstens mitten in die nächste Pinguingruppe werfen, daß das Lachen in deren Getröte untergehen möge.



Aber wir müssen in dem Job als Expeditionsguide ja erst einmal ernst bleiben bei solchen Fragen:
"Können Pinguine schwimmen?"
"Bringen die Pinguine die Steine ins Nest, damit sie die bebrüten können wenn die Skuas die Eier stehlen?" (Immerhin, da sind schon zwei Beobachtungen in eine Frage eingeflossen.)
Oder diese: "Sind Wale, Robben und Pinguine miteinander verwandt?




Das waren die heutigen Highlights.
Wenn das Expeditionsteam zum Ende einer Anlandung am Boot zusammenkommt werden die Fragen ausgetauscht. So etwas muß einfach wieder aus dem Kopf heraus. In dem Stadium fühlt es sich nämlich noch nicht richtig heiter an, sondern eher wie ein Krankheitserreger, den man wieder abschütteln will. Erst wenn dann alle loslachen und das Pinguingetröte darin untergeht, kann man endlich auch über die Fragen lachen, deren Adressat man war und die seitdem den Kopf verstopft haben. Dann erst setzt endlich brüllende Heiterkeit ein und das gute Gefühl, die Abgründe gemeinsam überstanden zu haben.

Ich bin schon auf morgen gespannt...


Begrüßungsritual der Zügelpinguine



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